Kush K – Your Humming

Nur anderthalb Jahre nach dem erstaunlichen Erstling «Lotophagi» fällt Kush K ein zweites Album aus der Hemdtasche, so fühlt es sich an, jedenfalls und ohne Trommelwirbel. Plötzlich dreht es seine Runden, «Your Humming», im Spätsommer 2021 auf BlauBlau Records erschienen, vorläufig in einer Kleinauflage von Einzelstücken, Vinyl. Dieses zweite Album ist nicht weniger erstaunlich, im Gegenteil: Hatte die Band ihre spielerische Qualität auf dem Debut noch durch sortiertes Songwriting durchscheinen lassen, löst sie auf der Nachfolgerin die Leinen und nimmt den Moment in den Blick, gibt dem Feinstofflichen Raum. Eine manchmal improvisierte, immer deutlich aus ihrer Situation geschöpfte, leichtfüssig-schwermütige Popmusik hat sie erfunden, eine Sprache für das Menschliche in einem sonderbaren Jahr. Vögel zwitschern und Synthés machen Luftsprünge, Schlagzeug und Bass wissen um ihre Eleganz, eine Akustikgitarre, vom Lagerfeuer gerettet, eine Erzählstimme, die nichts zu beweisen hat und immer gemeinsames Summen, Singen, Kochen, Aufräumen – die polygonale Liebesbeziehung als Musikgruppe: Das sind Kush K aus Zürich.